Gesundheit

Geschwollene Schamlippen und Bartholinitis: Ursachen und Behandlung

geschwollene schamlippe

Geschwollene Schamlippen können für viele Frauen beunruhigend sein – vor allem, wenn Schmerzen, Rötung oder Ausfluss dazukommen. Oft steckt hinter einer solchen Entzündung der Vulva eine Infektion, zum Beispiel eine Bartholinitis oder ein Scheidenpilz. Aber auch harmlose Ursachen wie Erregung oder eine leichte Reizung können zu einer Schwellung führen.

In diesem Artikel erfährst du alles über die häufigsten Symptome, die wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren sowie die besten Methoden zur Vorbeugung und Behandlung.

Wir werfen außerdem einen Blick auf Fragen wie „Warum schwellen meine Schamlippen bei Erregung an?“ oder „Was bedeutet ein Knubbel an der äußeren Schamlippe?“. Damit du Beschwerden im Intimbereich besser einschätzen kannst, geben wir dir nicht nur medizinische Fakten, sondern auch praktische Tipps für deine Intimhygiene.

Symptome bei geschwollenen Schamlippen

Wenn die Schamlippen geschwollen sind, handelt es sich meist um ein Symptom einer zugrunde liegenden Reizung oder Erkrankung. Typische Begleiterscheinungen sind Rötung, Juckreiz oder ein Druckgefühl im Genitalbereich.

Manche Frauen bemerken zusätzlich eine Schwellung am Scheideneingang, die vor allem beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen unangenehm auffallen kann.

Auch starke Schmerzen oder eine tastbare Zyste können auftreten, wenn sich eine der Bartholin-Drüsen entzündet. In solchen Fällen ist es ratsam, schnell eine gynäkologische Untersuchung durchführen zu lassen, da sich ein Abszess oder eine Eiteransammlung bilden kann.

Geschwollene Schamlippen: mögliche Ursachen

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Die häufigste Ursache für eine Schwellung der Schamlippen ist eine Bartholinitis. Dabei entzündet sich der Ausführungsgang der betroffenen Bartholin-Drüse, wodurch sich das Sekret staut und eine entzündlich geschwollene Schamlippe entsteht.

Aber auch Bakterien oder Pilze können Beschwerden hervorrufen – allen voran der Hefepilz Candida albicans, der für den klassischen Scheidenpilz verantwortlich ist.

Nicht zu vergessen sind sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, Tripper (Gonorrhoe) oder Genitalherpes. Solche Erreger von Geschlechtskrankheiten können den Ausführungsgang blockieren oder eine Entzündung hervorrufen. Auch eine allergische Reaktion auf Seifen, Intimsprays oder enge Unterwäsche kann die Vulva reizen.

Ursachen und Risikofaktoren

Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen Geschlechtsverkehr ohne Kondom, eine geschwächte Vaginalflora oder kleine Risse oder Wunden, durch die Bakterien aus dem Darm in die Scheide gelangen können. Auch Frauen im gebärfähigen Alter sind besonders oft betroffen, da die Bartholin-Drüsen in dieser Lebensphase am aktivsten sind.

Weitere mögliche Ursachen sind hormonelle Veränderungen, etwa in den Wechseljahren, oder eine geschwächte Abwehr durch Stress. Selbst eine einfache Reizung durch Tampons kann eine Schwellung und Beschwerden im Intimbereich hervorrufen.

Schamlippen und Bartholinitis

Eine Bartholinitis entsteht, wenn die Bartholin-Drüsen am Scheidenvorhof durch Bakterien verstopfen. Dabei kann sich das Sekret nicht mehr entleeren, sondern staut sich. Bartholinitis ist der häufigste Grund für eine schmerzhafte Schwellung der Schamlippen.

Manchmal bildet sich ein Bartholin-Abszess, der mit Eiter gefüllt ist. Typische Symptome und Behandlung sind hier Sitzbäder, ein Antibiotikum oder in schweren Fällen ein kleiner chirurgischer Eingriff, um den Ausführungsgang wieder zu öffnen.

Beschwerden im Intimbereich erkennen

Beschwerden im Genitalbereich äußern sich nicht nur durch Schwellungen, sondern oft auch durch Rötung, Juckreiz oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Manche Frauen verspüren zusätzlich ein Brennen beim Wasserlassen oder bemerken ungewöhnlichen Ausfluss.

Da diese Symptome sehr häufig vorkommen, aber viele verschiedene Ursachen haben können, ist eine gynäkologische Abklärung wichtig. Ein Abstrich kann zeigen, ob es sich um eine bakterielle Infektion, eine Pilzinfektion oder eine sexuell übertragbare Infektion handelt.

Häufige Infektionen: Scheidenpilz und Co.

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Eine Pilzinfektion durch Candida albicans ist eine der häufigsten Gründe für eine Schwellung und Rötung der kleinen Schamlippen. Begleitend treten Juckreiz, Brennen und manchmal auch ein weißlicher Ausfluss auf. Dieser Scheidenpilz lässt sich meist mit speziellen Cremes oder Vaginalzäpfchen gut behandeln.

Auch bakterielle Infektionen können eine Entzündung des Ausführungsganges hervorrufen. Besonders sexuell übertragbare Infektionen wie Gonorrhoe oder Chlamydien können eine Bartholinitis begünstigen. Deshalb gilt: Bei häufig wiederkehrenden Beschwerden unbedingt die Ursachen ärztlich abklären lassen.

Warum schwellen meine Schamlippen bei Erregung an?

Nicht jede Schwellung der Schamlippen ist krankhaft. Beim Geschlechtsverkehr oder sexueller Erregung füllt sich das Gewebe der Vulva mit Blut, wodurch die großen Schamlippen und die kleinen Schamlippen anschwellen. Das ist völlig normal und Teil der natürlichen sexuellen Reaktion des Körpers.

Problematisch wird es erst, wenn die Schwellung nicht wieder abklingt oder mit Beschwerden wie Juckreiz oder Schmerzen verbunden ist. Dann könnte eine Infektion oder eine entzündet verstopfte Bartholin-Drüse die Ursache sein.

Was ist ein Knubbel an der äußeren Schamlippe?

Ein tastbarer Knubbel an der äußeren Schamlippe kann auf eine harmlose Zyste oder eine Eiteransammlung hindeuten. Oft steckt eine entzündliche Bartholinitis oder ein Abszess dahinter. Typisch sind starke Schmerzen, Rötung und eine deutliche Schwellung.

In seltenen Fällen kann ein Knubbel auch durch eine allergische Reaktion oder eine kleine Verletzung entstehen. Zur Abklärung sollte unbedingt ein Arztbesuch erfolgen, da eine Geschlechtskrankheit nicht ausgeschlossen werden kann.

Vorbeugung und Intimhygiene

Eine gute Intimhygiene ist die beste Vorbeugung gegen wiederkehrende Beschwerden. Dazu gehört, auf aggressive Seifen oder Intimsprays zu verzichten, die die Scheidenflora stören können. Stattdessen empfiehlt sich klares Wasser oder milde Produkte, die die natürliche Vaginalflora nicht angreifen.

Auch das Tragen von atmungsaktiver Unterwäsche aus Baumwolle kann helfen, Bakterien oder Pilze in Schach zu halten. Beim Sex schützt ein Kondom nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen, die eine Bartholinitis oder andere Entzündungen hervorrufen können.

Behandlungsmöglichkeiten und gynäkologische Hilfe

Bei einer Bartholinitis oder einem Bartholin-Abszess ist eine gynäkologische Behandlung meist unumgänglich. Je nach Schwere wird ein Antibiotikum verschrieben oder ein kleiner Eingriff durchgeführt, bei dem der Ausführungsgang geöffnet wird, damit das Sekret wieder abfließen kann.

Leichte Entzündungen oder ein Scheidenpilz lassen sich dagegen oft mit lokalen Cremes, Sitzbädern oder speziellen Zäpfchen behandeln. Wichtig ist, dass die Therapie konsequent durchgeführt wird, um ein erneutes Aufflammen der Beschwerden zu vermeiden.

Fazit: Geschwollene Schamlippen – das Wichtigste im Überblick

Eine geschwollene Schamlippe ist ein häufiges Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann – von harmloser Erregung bis hin zu einer ernsten Bartholinitis. Besonders häufig sind Pilzinfektionen, bakterielle Infektionen oder eine Verstopfung der Bartholin-Drüse.

Wer anhaltende Beschwerden wie Rötung, Juckreiz, Schwellung oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verspürt, sollte unbedingt eine gynäkologische Untersuchung in Anspruch nehmen. Mit richtiger Vorbeugung, achtsamer Intimhygiene und bei Bedarf medikamentöser Therapie lassen sich die meisten Probleme im Intimbereich jedoch gut in den Griff bekommen.

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