Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie kann jedoch auch Probleme bereiten, wenn sie nicht richtig funktioniert. Eine Sexualstörung wird diagnostiziert, wenn jemand Schwierigkeiten hat, sexuelle Aktivitäten zu genießen oder auszuführen.
Sexuelle Störungen stellen für viele Personen, besonders in einer Partnerschaft, ein großes Problem dar.
Doch wenn du vermutest, dass du an einer Sexualstörung leidest, solltest du nicht schweigen. Es gibt verschiedene Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, um das Problem zu lösen.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit Ursachen, die zu sexuellen Störungen führen, den häufigsten Sexualstörungen und wie man sein sexuelles Erleben wieder verbessern kann.
Welche sexuellen Störungen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Sexualstörungen, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können. Hier sind einige der häufigsten Arten aufgelistet.
- Störungen der sexuellen Erregung und mangelndes Verlangen nach sexueller Befriedigung: Personen, die an dieser Art von Sexualstörung leiden, haben Schwierigkeiten, sexuell erregt zu werden oder sexuelles Interesse aufrechtzuerhalten. Bei Frauen kann dies zu Trockenheit der Vagina führen, bei Männern kann dies Erektionsprobleme verursachen.
- Orgasmusstörungen: Bei dieser Art von Sexualstörung haben Menschen Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen. Bei Frauen kann dies dazu führen, dass sie nie einen Orgasmus erreichen können, bei Männern kann dies zu vorzeitigem Samenerguss oder zur Unfähigkeit führen, einen Orgasmus zu erreichen.
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Personen mit dieser Art von Sexualstörung erleben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und anderen Formen der sexuellen Intimität. Diese Störung kann bei Frauen und Männern auftreten.
- Ejaculatio praecox: Bei dieser Art von Sexualstörung haben Männer Schwierigkeiten, den Zeitpunkt der Ejakulation zu kontrollieren, was zu vorzeitigem Samenerguss führt.
- Vaginismus: Bei dieser Art von Sexualstörung erleben Frauen Schmerzen oder Krämpfe, wenn sie versuchen, Geschlechtsverkehr zu haben. Dies kann dazu führen, dass Geschlechtsverkehr unmöglich ist.
Wie entstehen sexuelle Störungen?
Sexualstörungen können verschiedene Ursachen haben, darunter körperliche, psychische und beziehungsbasierte Faktoren.
Körperliche Ursachen für Sexualstörungen können hormonelle Veränderungen, Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, neurologische Erkrankungen oder medizinische Behandlungen wie Strahlentherapie oder Chemotherapie sein.
Psychische Ursachen einer Sexualstörung
Psychische Ursachen für Sexualstörungen sind beispielsweise Probleme mit Angstzuständen, Depressionen, Stress oder einem niedrigen Selbstwertgefühl.
Auch eine schlechte Erfahrung mit Sexualität in der Vergangenheit oder eine negative Einstellung zur Sexualität kann dazu führen.
Beziehungskonflikte können ebenfalls eine Ursache für Sexualstörungen sein. Eine ungesunde Beziehung oder Probleme in der Beziehung können zu Stress, Angstzuständen oder Depressionen führen, die sich auf die Sexualität auswirken können.
Auch ein Mangel an Kommunikation oder unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse können zu Konflikten führen.
Symptome: Habe ich eine Sexualstörung?
Sexualstörungen können unterschiedliche Symptome hervorrufen, die je nach Art der Störung variieren können.
Sexualstörungen bei Frauen
Ein häufiges Symptom bei Sexualstörungen der Frau ist die Vaginismus, bei der es zu einer unwillkürlichen Verkrampfung der Vaginalmuskulatur kommt, was Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen kann.
Eine weitere Form der Sexualstörung bei Frauen ist die Dyspareunie, bei der Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs auftreten, die auf körperliche Ursachen wie Entzündungen oder Verletzungen zurückzuführen sein können.
Sexualstörungen bei Männern
Auch Männer können unter verschiedenen Arten von Sexualstörungen leiden, wie zum Beispiel der erektilen Dysfunktion. Hierbei ist es schwer, eine ausreichende Erektion aufrechtzuerhalten, was den Geschlechtsverkehr unmöglich machen kann.
Eine andere Form von Sexualstörung bei Männern ist die vorzeitige Ejakulation, bei der der Samenerguss zu früh eintritt und den Geschlechtsverkehr unerfüllt lässt.
Psychische Auswirkungen von Sexualstörungen
Neben körperlichen Symptomen können Sexualstörungen auch psychische Auswirkungen haben. Menschen mit Sexualstörungen können unter einem verminderten Selbstwertgefühl, Angstzuständen und Depressionen leiden.
Einige Menschen können auch den Wunsch nach sexueller Aktivität verlieren oder ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität infrage stellen.
Es ist eine wichtige Voraussetzung der Behandlung, die Symptome von Sexualstörungen ernst zu nehmen und nicht zu ignorieren.
Eine offene Kommunikation mit dem Arzt, Psychotherapeuten und Experten der Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, sowie eine gründliche klinische, urologische oder gynäkologische Untersuchung können dazu beitragen, die Ursache der Symptome zu ermitteln und die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Diagnostik und Therapie: Was tun, bei Sexualstörungen?
Wenn du unter Sexualstörungen leidest, solltest du wissen, dass es Hilfe und Unterstützung gibt.
Die Diagnostik und Therapie von Sexualstörungen ist ein komplexer Prozess, der eine gründliche Untersuchung und eine individuelle Behandlung erfordert.
Diagnose der sexuellen Beeinträchtigung
Die Diagnostik von Sexualstörungen beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese, bei der der Arzt oder Therapeut dich nach deinen Symptomen und deiner sexuellen Geschichte fragt. Es ist wichtig, in der Sprechstunde ehrlich und offen zu sein, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen.
Eine körperliche Untersuchung kann auch durchgeführt werden, um körperliche Ursachen wie hormonelle Störungen oder Verletzungen auszuschließen. Meistens wird diese in von Medizinern der Urologie oder Gynäkologie durchgeführt.
Je nach Art der Sexualstörung können weitere Untersuchungen erforderlich sein. Zum Beispiel können bei der erektilen Dysfunktion Bluttests durchgeführt werden, um den Hormonspiegel zu überprüfen.
Eine psychologische Bewertung kann auch erforderlich sein, um festzustellen, ob psychische Faktoren wie Angstzustände oder Depressionen eine Rolle spielen.
Behandlung der sexuellen Störung
Sobald eine genaue Diagnose gestellt wurde, kann die Behandlung oder das Treatment von Sexualstörungen beginnen. Die Therapie hängt von der Art und Ursache der Störung ab und kann sowohl medizinische als auch psychologische Aspekte umfassen.
Medizinische Behandlungsoptionen können Arzneimittel, Hormontherapie oder chirurgische Eingriffe umfassen. Bei der erektilen Dysfunktion können Medikamente wie Viagra oder Cialis verschrieben werden, um eine ausreichende Erektion zu ermöglichen.
Auch Antidepressiva können eine mögliche medikamentöse Behandlung der Störung darstellen. Vor der Einnahme dieser ist es jedoch wichtig, sich auch ausreichend über eine mögliche Nebenwirkung zu informieren.
Hormontherapie kann bei hormonellen Störungen eingesetzt werden, um den Hormonspiegel im Körper auszugleichen. In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um körperliche Ursachen der Sexualstörung zu behandeln.
Psychische Behandlungen von Sexualstörungen
Psychologische Behandlungsoptionen können Verhaltenstherapie, Sexualtherapie, Paartherapie oder Psychotherapie umfassen. Verhaltenstherapie kann helfen, bestimmte Verhaltensmuster zu ändern, die zur Sexualstörung beitragen.
Paartherapie kann bei Problemen in der Beziehung eingesetzt werden, die zu sexuellen Problemen mit dem Partner führen können. Psychotherapie kann helfen, psychische Faktoren wie Depressionen oder Angstzustände zu behandeln, die zu Sexualstörungen beitragen können.
Eine Kombination aus medizinischen und psychologischen Therapien kann oft am effektivsten sein. Eine offene Kommunikation mit dem Arzt oder Therapeuten ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Fazit: Sexualstörungen
Sexualstörungen können ein sensibles Thema sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass sie behandelt werden können. Es gibt verschiedene Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten für Sexualstörungen, je nach Art der Störung und den individuellen Umständen.
Wenn du vermutest, dass du an einer Sexualstörung leidest, solltest du mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen, um die beste Behandlungsmöglichkeit für dich zu finden. Es gibt viele Möglichkeiten, die helfen können, die Sexualität zu verbessern und ein erfülltes Sexualleben zu führen.
Es ist bedeutsam zu verstehen, dass Sexualität ein wichtiger Teil des Lebens ist und jeder das Recht hat, ein erfülltes Sexualleben zu führen. Wenn du Probleme mit der Sexualität hast, solltest du dich nicht schämen oder isolieren.