Definition

Petplay – wenn Rollenspiele noch mal eine ganz andere Dimension bekommen

Neulich war ich auf einer Party, bei der man ganz klar sagen konnte: Das ist nicht der übliche Samstagabend. Keine Standardmusik, keine Smalltalk-Runden mit „Und, was machst du so?“. Stattdessen jede Menge Kreativität, Kostüme und eine Atmosphäre, die gleichzeitig verspielt und elektrisierend war.

Ich stand also da, mit einem Drink in der Hand, als eine Frau an mir vorbeiging, die aussah wie eine Mischung aus Catwoman und einem besonders eleganten Kätzchen. Ohren, Schwanz, perfektes Make-up und eine Ausstrahlung, die jedem Hollywood-Set gutgetan hätte. Neben ihr ein Mann, der ihr die Tür aufhielt, als wäre er ihr persönlicher Butler.

Klar, ich musste fragen. „Ist das ein Kostüm für den Abend oder…?“ Sie grinste nur und sagte: „Das ist Petplay.“

Da habe ich gemerkt, wie wenig ich darüber wusste. Ich kannte den Begriff, aber wenn du mich vorher gefragt hättest, hätte ich wahrscheinlich irgendwas von Rollenspiel mit Tierohren genuschelt. Dabei steckt da viel mehr dahinter. Petplay ist nicht nur „Verkleiden und Spaß haben“, es ist eine ganze Welt für sich, in der Fantasie, Vertrauen und manchmal auch ein bisschen Training zusammenkommen.

Wir redeten eine Weile, und sie erklärte mir, dass es bei Petplay oft gar nicht so sehr um den offensichtlichen, sexuellen Teil geht, zumindest nicht ausschließlich. Es geht darum, in eine andere Rolle zu schlüpfen, Grenzen loszulassen und eine Dynamik zwischen „Tier“ und „Owner“ zu erleben. Das kann verspielt sein, wie ein Hund, der Stöckchen holt, oder sinnlich und intensiv, wie eine Katze, die sich genau holt, was sie will.

Und je mehr sie erzählte, desto klarer wurde mir: Wer nur an Karneval denkt, wenn er „Tierkostüm“ hört, hat keine Ahnung, wie tief dieses Thema gehen kann. Für viele ist es ein Weg, aus der Alltagsrolle auszubrechen, sich anders zu zeigen, neue Seiten an sich zu entdecken – und ja, manchmal auch einfach eine verdammt gute Zeit zu haben.

Falls du dich jetzt fragst Was ist Petplay?, dann gibt’s dafür tatsächlich eine Menge spannender Infos, die dir viel besser erklären, wie vielfältig und individuell das Ganze sein kann. Vom „klassischen“ Hund- oder Katzenplay über Pferde- und Ponyplay bis zu exotischeren Rollen, da gibt’s für fast jeden Geschmack etwas.

Ich habe an dem Abend übrigens noch ein paar Leute kennengelernt, die Petplay schon seit Jahren praktizieren. Einer meinte, für ihn sei es wie ein Kurzurlaub vom eigenen Kopf: „Du musst nicht überlegen, was nächste Woche im Job ansteht oder ob du die Miete schon überwiesen hast. Du bist einfach im Moment, in deiner Rolle und das ist unglaublich befreiend.“

Eine andere erzählte mir, dass sie über Petplay nicht nur ihren Partner neu kennengelernt hat, sondern auch sich selbst. „Ich war nie die dominante Person, bis ich gemerkt habe, dass ich als ‘Owner’ unglaublich selbstbewusst werde.“

Und das hat mich irgendwie beeindruckt. Denn am Ende ist Petplay gar nicht so „schräg“, wie es für Außenstehende vielleicht wirkt. Es ist ein Spiel mit Rollen, Fantasie und Kontrolle, nur eben ohne Skript und mit der Freiheit, alles so zu gestalten, wie es für die Beteiligten passt.

Als ich später nach Hause ging, musste ich an diese Mischung aus Eleganz, Verspieltheit und Selbstbewusstsein denken, die ich an dem Abend gesehen hatte. Petplay ist nichts, was man „mal eben“ ausprobiert, aber wenn man sich darauf einlässt, kann es ein unglaublich intensives und verbindendes Erlebnis sein.

Und ganz ehrlich: Das Leben ist zu kurz, um immer nur die gewohnten Bahnen zu gehen. Manchmal muss man einfach die Ohren aufsetzen, den Schwanz anklipsen und schauen, wohin das Spiel einen führt.

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